Fei­er­li­che Eröff­nung in Wis­mar

Das Alexandrow-Ensemble im Tech­ni­schen Lan­des­mu­se­um? Andrej Qua­de selbst warf die Fra­ge auf, um sie poin­tiert und schlüs­sig zu beant­wor­ten. Als Muse­ums­di­rek­tor sieht er sein Haus nicht als Raum ohne Fens­ter, son­dern als vita­len Ort kul­tu­rel­ler Iden­ti­tät, mit regio­na­ler Ver­wur­ze­lung und über­re­gio­na­lem Anspruch. Vier Jahr­zehn­te lang waren sowje­ti­sche Trup­pen im heu­ti­gen Muse­um kaser­niert. Sie präg­ten den Stand­ort und gehör­ten zum Bild der Stadt. Tilo Gund­lack, Prä­si­dent der Bür­ger­schaft, gab sich in sei­ner Eröff­nungs­re­de als Fan des Alexandrow-Ensembles zu erken­nen. In bestimm­ten Momen­ten kann des­sen Musik beru­hi­gend oder auch sehr moti­vie­rend für ihn sein. Ilja Rusch­kow war von der Rus­si­chen Bot­schaft in Ber­lin zu Gast. Er wür­dig­te in einem Gruß­wort die künst­le­ri­sche Bedeu­tung des Ensem­bles und dank­te allen sehr herz­lich, die zum Gelin­gen der Aus­stel­lung bei­getra­gen haben. Clau­dia erläu­ter­te unse­re eige­ne Moti­va­ti­on, dass es die vor­nehms­te Auf­ga­be von Kul­tur sei, Brü­cken zu bau­en und einen offe­nen Dia­log zu för­dern. Den Reden folg­ten zwang­lo­se Gesprä­che bei einem klei­nen Umtrunk. Uns war die Eröff­nung eine gro­ße Freu­de!

Aus­stel­lungs­auf­bau im phan­TECH­NI­KUM

Für die tatkräftige Unterstützung beim Ausstellungsaufbau danken wir sehr herzlich unserem Freund Volker Weinhold, Andrej Quade, dem Direktor des Museums, und den Kollegen des Technischen Landesmuseums Mecklenburg-Vorpommern, die uns hilfreich zur Seite standen. Die größte Schwierigkeit für uns bestand vor allem darin, aus der Fülle des Materials die richtige Auswahl für die Vitrinen zu treffen. Ganz besonders freut es uns, dass durch das Bemühen des Museums nun auch Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm »Botschafter des Friedens« von 1948 in der Ausstellung zu sehen sind.

Aus­weis Nr. 173

Heu­te erhiel­ten wir aus den USA ein his­to­ri­sches Doku­ment, eine klei­ne Iden­ti­fi­ka­ti­ons­kar­te in rotem Leder. Sie ist ein sehr frü­hes Objekt unse­rer Samm­lung und sie wird ab 2. Mai in unse­rer Aus­stel­lung im Tech­ni­schen Lan­des­mu­se­um in Wis­mar ihren Platz fin­den.
Aus­weis Nr. 173 | Der Aus­weis­in­ha­ber Genos­se Safront­schik A. Z. ist im Dienst beim Tanz- und Lieder-Ensemble der Roten Armee an der West­front als Künstler-Sänger | Gül­tig vom 31. (Monat unle­ser­lich) 1944 | Ihm ist erlaubt, ohne Urlaubs­pa­pie­re die Stadt zu betre­ten und in Pri­vat­woh­nun­gen zu über­nach­ten | Der Kom­man­deur des Ensem­bles der West­front.

»Bot­schaf­ter des Frie­dens« in Wis­mar

Im Tech­ni­schen Lan­des­mu­se­um Mecklenburg-Vorpommern wird unse­re Aus­stel­lung vom 3. Mai bis 10. Juni 2019 gezeigt. Das phan­TECH­NI­KUM wur­de einst­mals als Flak-Kaserne errich­tet. Nach dem Krieg war es über Jahr­zehn­te ein Stand­ort der Sowje­ti­schen Streit­kräf­te. Seit dem Umbau zum Muse­um steht das Haus allen Besu­chern offen und erzählt span­nen­de Tech­nik­ge­schich­te aus den unter­schied­lichs­ten Berei­chen. Mit dem Alexandrow-Ensemble, den welt­weit gefei­er­ten Meis­tern der Gesangs­tech­nik, wird erst­mals ein musi­ka­li­sches The­ma prä­sen­tiert.

Beim hei­li­gen Vater

Auf Ein­la­dung von Johan­nes Paul II gab der Alex­an­drow-Chor am 15. Okto­ber 2004 ein Kon­zert im Vati­kan. Es war sein Wunsch, den 26. Jah­res­tag sei­ner Beru­fung auf die­se Wei­se zu fei­ern. Das pol­ni­sche Lied »Oka« erfreu­te den grei­sen Papst sicher ganz beson­ders. Er wür­digte die Musi­ker mit den Wor­ten: »Der Chor der Roten Armee ist ein Geschenk an die Mensch­heit«.

His­to­ri­sche Momen­te

Am 26. Juni 1956 para­die­ren 8 Tän­ze­rin­nen des Ensem­bles vor der Pres­se über das Sur­rey Com­mer­cial Dog, nach­dem die »Wiac­zes­law Molo­tow« fest gemacht hat­te. Die ers­te Kon­zert­rei­se nach Groß­bri­tan­ni­en wur­de ein vol­ler Erfolg. In der Lon­do­ner Empress Hall gab es zwei Vor­stel­lun­gen täg­lich. Boris Alex­an­d­row wur­de mit einer Dele­ga­ti­on des Ensem­bles am 5. Juli vom Lon­do­ner Bür­ger­meis­ter Cuth­bert L. Ack­royd emp­fan­gen. In bes­ter Stim­mung san­gen alle gemein­sam mit Solist Arthur Eisen und Chor­lei­ter Kon­stan­tin Winu­g­ra­dow. Bei der nächs­ten London-Visite mar­schiert das Alexandrow-Ensembe am 10. März 1963 durch White­hall. An der Spit­ze der For­ma­ti­on tru­gen Pavel Anto­now und Kon­stan­tin Lisow­sky einen Kranz, den die sowje­ti­schen Sol­da­ten am Ceno­taph, dem Denk­mal für die Opfer bei­der Welt­krie­ge, nie­der­leg­ten.

Eine tol­le Aus­stel­lung! Dank dafür!

Wir haben uns sehr über den Zuspruch der Besu­cher gefreut. Im Gäs­te­buch fan­den sich vie­le Ein­trä­ge und zudem erreich­ten uns auch per Mail eini­ge sehr freund­li­che Nach­rich­ten. Im per­sön­li­chen Gespräch vor Ort konn­ten wir immer wie­der erfah­ren, wel­chen Stel­len­wert das Alexandrow-Ensemble für vie­le hat und wie ver­wun­dert und erfreut sie waren, dass es in die­ser Zeit eine sol­che Aus­stel­lung gibt. »Bot­schaf­ter des Frie­dens« erwies sich als pro­gram­ma­ti­scher Titel, der von allen ver­stan­den wur­de.

Auf Wie­der­se­hen, Ber­lin!

Die »Bot­schaf­ter des Frie­dens« ver­ab­schie­den sich aus dem Haus der Rus­si­schen Wis­sen­schaft und Kul­tur und wir dan­ken noch ein­mal ganz herz­lich allen, die zum Gelin­gen der Aus­stel­lung bei­getra­gen haben. Der posi­ti­ve Zuspruch vie­ler Besu­cher hat uns erfreut und bestärkt. Wei­te­re Sta­tio­nen der Aus­stel­lung wer­den fol­gen!